Einem Massenaussterben auf der Spur
Bei dieser Wanderung der besonderen Art werden Ihnen Spuren aus einer anderen Zeit präsentiert, und geologische Phänomene aus dem Erdaltertum erklärt.
Beinahe hätte das kleine Tal des Hasselbaches bei Hohenlimburg-Reh weltweite Wissenschaftsgeschichte geschrieben: In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dort ein geologischer Aufschluss dokumentiert, in dem die Grenze zwischen den erdgeschichtlichen Epochen Devon und Karbon (vor ca. 358 Mio. Jahre) zu erkennen ist. Es wurde diskutiert, ob dieser Aufschluss als weltweiter Standard für diese Grenze gelten sollte. Die Entscheidung fiel jedoch auf eine Lokalität in Südfrankreich.
Die Grenze Devon-Karbon lässt sich u.a. durch Überreste von Lebewesen bestimmen. Derartige „Leitfossilien“ sind für bestimmte Zeitabschnitte der Erdgeschichte kennzeichnend und treten weltweit auf. Durch wissenschaftliche Untersuchungen wurden in den Gesteinsschichten im Hasselbachtal Fossilien gefunden. Anhand der Bestimmung des Alters dieser Fossilien konnte die exakte zeitliche Grenze Devon-Karbon festgelegt werden. Die Grenze, die ziemlich genau bei 358 Mio. J. vor heute liegt, ist keine rein willkürlich gezogene Grenze, sondern spiegelt ein globales Ereignis (Event) wider: in nur kurzer Zeit änderten sich die Lebensverhältnisse auf der Erde drastisch. 40 – 50 % der Tier- und Pflanzengruppen starben aus oder wurden stark dezimiert.
Was war die Ursache für dieses „Massenaussterben“? Denkbar ist ein katastrophales Ereignis wie der Einschlag eines sehr großen Meteoriten, der weltweite Auswirkung gehabt haben könnte. Vorstellbar ist auch, dass es durch eine rasche Entwicklung der Landpflanzen am Ende der Devon-Zeit zu Veränderung des Klimas und in den Nahrungsketten kam, die letztendlich in einer weltweiten ökologischen Krise gipfelten.
Überreste dieser globalen Katastrophe sind im kleinen Hasselbachtal bei Hohenlimburg-Reh noch heute zu entdecken.
Auf der etwa zweistündigen Exkursion entführen wir Sie in die Zeiten des Devons und des Karbons.
Der Weg führt überwiegend über gut begehbare Waldwege und ist auch für weniger geübte Wanderer geeignet. Insbesondere bei Regenwetter empfiehlt sich allerdings festes Schuhwerk.